Wasserstrahlschneiden

Bei diesem Verfahren wird Wasser mittels einer Hochdruckübersetzungspumpe bis auf 4000 bar verdichtet. Anschließend wird es einem Schneidkopf zugeführt und in dessen Mischkammer durch Unterdruck mit einem Abrasivmittel angereichert. Der so entstandene Wasserdruck durchströmt die Wasserdüse im Schneidkopf und trägt in Sekundenbruchteilen Materialpartikel ab. Dieser Kaltschneideprozess ist hierbei der größte Vorteil gegenüber anderen Schneidverfahren.

Wir setzen Wasserstrahlschneiden dort ein, wo spanlose, spanabhebende und thermische Schneidtechniken aus mechanischen oder physikalischen Gründen unbefriedigende Ergebnisse liefern oder von vornherein gar nicht anwendbar sind.

Ohne thermische Verformung oder Aufhärtung, bei geringster mechanischer Belastung und bestmöglicher Materialnutzung, sind sowohl Kleinstmengen als auch mittlere Serien effizient und in hoher Fertigungsqualität flexibel herstellbar.

Anwendungsbereiche Wasserstrahlschneiden

Maschinenbau

  • hochfeste Qualitätsstähle
  • sämtliche Edelstähle
  • Nickelbasislegierungen, Zirkonium
  • Buntmetalle

Flugzeug- und Raumfahrtindustrie

  • Legierungen aus Titan, Aluminium
  • Verbundwerkstoffe

Fahrzeug- und Zulieferindustrie

  • Kunststoffe und Verbundmaterial
  • Gummi, Elastormere
  • Schaumstoffe und Hartschäume

Glasindustrie

  • Glas sowie Plexiglas
  • keramische Werkstoffe

Wohn- und Industriebau

  • Hartgesteinsblöcke, Mosaike, Platten, Fliesen
  • Beton, Dämmstoffe, Mineralfasern

Dies sind nur einige Anwendungsmöglichkeiten. Sollte Ihr Bereich nicht aufgeführt sein, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Alles ist machbar.

Qualität Wasserstrahlschneiden

Massgenauigkeit und Oberflächenbeschaffenheit sind beim Wasserstrahlschneiden im Wesentlichen von den Faktoren Druck, Abrasivmittel und Vorschub abhängig.


Üblicherweise werden die Schnittqualitäten in 3 Stufen angegeben:
Q1 = Grob- und Trennschnitt
Q2 = Normal- oder Mittelschnitt
Q3 = Qualitäts- oder Feinschnitt


Für Anwendungen im allgemeinen Maschinen- oder Anlagenbau wird überwiegend mit dem Normalschnitt Q2 gearbeitet:

  • Masshaltigkeit +/- 0,2 mm an der Teileoberkante nach DIN ISO 2768m
  • Oberflächenrauhigkeit ca. Ra 10 - 30 µm
  • Winkelabweichung maximal 1°


Höhere Anforderungen an Winkligkeit und Oberflächengüte erfüllt der Qualitätsschnitt Q3:

  • Masshaltigkeit +/- 0,1 mm
  • Oberflächenrauhigkeit ca. Ra 10 - 30 µm
  • Winkelabweichung maximal 0,6°


Grobschnitt Q1 ist dann sinnvoll, wenn die Werkstücke zur Weiterverarbeitung vorgeschnitten werden sollen oder die Schnittflächenqualität keine Rolle spielt (z.B. bei Natursteinintarsienarbeiten). Aus Erfahrung wissen wir, dass die oberen Kanten bei einem wasserstrahlgeschnittenen Teil schon bei Q1-Schnitten eine gute Qualität aufweisen.


Beim Wasserstrahlschneiden ergibt sich durch den Wasserstrahl ein Lochdurchmesser von mindestens 1 mm und ein Innenradius von mindestens 0,5 mm. Die Schnittspaltbreite beträgt mindestens 0,8 mm und höchstens 1,2 mm. Wir können Blechdicken von 0,2 mm bis zu 400 mm per Wasserstrahl schneiden.